November 2024

Hell in the Skies - ll

Smooth ist wohl das Wort, das die EP "ll" von "Hell in the Skies" perfekt beschreiben würde. Gemütlicher Heavy Stoner Metal zum Herunterkommen. Es fühlt sich wie ein chilliger Roadtrip an. Solide gespielte Riffs, wie man sie bereits aus den 90ern kennt, begleitet von einer satten, breit aufgestellten Stimme die auch die Tiefen der Hölle nicht scheut. Beides zusammen ergibt ein Konstrukt, auf dem man sich einfach treiben lassen kann. Kraftvolle Parts würzen das Ganze immer wieder etwas und verhindern, dass es zu eintönig wird. Headbangpotential wie von herkömmlichen Metalscheiben ist hier jedoch nicht zu erwarten und trotzdem gehen die Songs ganz tief in einen hinein. Man spürt, wie die Musik, ohne wirkliche Gewalt anzuwenden, einen einnimmt und nicht mehr loslässt. Hier ist das schöne, dass sich kein Instrument in den Vordergrund drängt, na ja bis auf die Gitarrensolos, doch sonst verschmelzen die Instrumente zu einer wahnsinnig starken Harmonie. Dieses Album steht fest auf ihren Pfeilern und nichts kann daran rütteln. 

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Beast - Ancient Powers Rising

Spät aber doch. Mein persönliches Top-Album 2024 im Heavy Metal Genre kommt heute am 15. 11. 24 heraus. Warum kann ich das mit so großer Sicherheit sagen? Ich bezweifle, dass dieses Album dieses Jahr noch jemand toppen kann. Ich sitze hier vor meinem Rechner und kann mich auch nach dem schätzungsweise 100sten Mal durchhören nur mit großer Mühe an der Tastatur halten. Beast, die Band, die ihrem Namen mehr als nur gerecht wird, hat mit »Ancient Powers Rising« ein grandioses Konzept erschaffen. Das Album ist ein richtiger Urlaub für das Gehirn und die Ohren. Riffs, die einen sofort in eine Welt voll von Mystik und Fabelwesen entführen. Nur selten bekommt man etwas Vergleichbares, das beim Hören von der ersten Sekunde an einfach nur Spass macht, auf den Schreibtisch. Musikalisch muss man dazu sagen, klingt das Album so ausgereift, als wäre die Band direkt aus den 80ern entsprungen. Gitarrensolos, bei denen man nicht verhindern kann, die Luftgitarre auszupacken und mitzuzupfen sind ein großer Bestandteil der Veröffentlichung. Eine Hymne jagt hier die Nächste.  Da ich mir versprochen habe, bei meinen Reviews etwas knapper und kritischer zu werden, habe ich hier wieder und wieder reingehört. So sehr ich mich auch angestrengt habe, konnte ich keinen Wermutstropfen finden. »Ancient Powers Rising« ist nicht nur ein optischer Hingucker, sondern einfach nur stimmig und frönt der mystischen oldschooligen Heavy Metal Kultur. Das hast du aber bei ihren zwei bisherigen Singleauskopplungen »Ride the Tempest« und »In the Name of the Horned One« selbst hören können. Und ich verspreche dir, der Rest ist mindestens genauso spektakulär. Du willst eine gute Zeit? Mit »Ancient Powers Rising« von »Beast« wirst du sie haben!

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Kerbmaldarr - V

Fünf Jahre, fünf Musiker und das Ende einer Ära. Mit dem Album »V« (das für die Fünf steht) verabschieden sich »Kerbmaldarr« von ihrem Dasein als instrumentale Band. Der Name, der für die Band alles ändert, ist Prabhin Velnakanny. Die Band scheint eine Vorliebe für nicht alltägliche Namen förmlich zu zelebrieren. Genauso wie sie ihren ehrlichen Sound gekonnt in Szenen setzen. Hinter dem sehr schlichten Cover versteckt sich Großes. Satter Sound, der mit seinen basslastigen Riffs echte Tiefe hat.  Markus Langer (Bass), Philip Poigner (Schlagzeug), Georg Winkler – Wallentin (Gitarre) und Harald Teubl (Gitarre) haben in den vergangenen Jahren mit ihrem Gemisch aus Einflüssen ihre Musik, die sehr breit gefächert ist, geschaffen. Dabei bedienen Sie sich aus Genres, bei denen keiner denken würde, dass diese als ein Ganzes funktionieren können. Was dabei herausgekommen ist, ist Musik zum Tanzen, Headbangen und auch um sich einfach mit seinen Gedanken treiben zu lassen. Hier vermischt sich Metal mit Spielweisen aus der Popkultur und ich meine auch so einige Parts aus den 80ern erkannt zu haben. Ein Album, das alle Lagen des Lebens feiert. Egal ob als Raumfüller im Hintergrund oder um sich bewusst ins musikalische Nirvana zu schießen und den Alltag einfach hinter sich zu lassen. Wenn Kerbmaldarr es bereits ohne Worte schafft, so mit Emotionen zu spielen, bin ich gespannt, was ihre Musik in Zukunft mit einem Sänger bewirken wird.

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Oktober 2024

Portae Obscuritas - Khaos

Willst du gelten, komme selten. Diesen Grundsatz hat sich wohl auch »Portae Obscuritas« zu Herzen genommen. Vielleicht war es aber auch nur meine eigene Ungeduld. Aber nun ist es endlich so weit … fünf Jahre nach ihrem zweiten Album »Lvx Atra Aeterna« hat am 04. 10. 2024 ihr drittes Album »Khaos« das Licht der Welt erblickt. Im selben Moment hat es diesen geschwärzt und mit kosmischem Terror erfüllt. Etwas über 45 Minuten lang verdunkelt sich die Sonne und das Chaos bricht über die Welt herein. Das düster gewählte Cover verspricht also auf keinen Fall zu viel. Mystik trifft hier auf eine etwas abstraktere Spielweise, wie man es von »Portae Obscuritas« vielleicht gewohnt ist oder erwartet hätte. Die modernen Einflüsse, die sich zurzeit im Black Metal einschleichen, machen also auch vor dieser Band nicht halt. Aber hier von Postmodern zu sprechen, wäre dann doch zu vermessen. Mit diesem Album haben die Innsbrucker ein Händchen für die perfekte Mischung erwiesen. Hämmernde Drums, schnelle Riffs und der Ruf eines Höllenhundes gewürzt mit nostalgisch, teuflischem Chorgesang, aber auch meditative Teile kommen nicht zu kurz. Was mich an diesem Album am meisten fesselt, ist die tiefe Schwärze, die den Black Metal ja auch ausmacht, aber heutzutage immer weniger finden ist. Beim Hören von »Khaos« hat man wirklich das Gefühl, sich in einem alten Kellergewölbe, das nur von Kerzen ausgeleuchtet wird, zwischen gesichtslosen Kuttenträgern wiederzufinden. 

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Wesen - Abwesend

Ich halte hier gerade ein schönes Stück Tiroler Black Metal Zeitgeschichte in den Händen. Ein Stück Vinyl in Blau und Rot gehalten, mit einem sehr abstrakten, doch vielsagenden Cover in denselben Farben. Dies beschreibt meiner Meinung nach den unvermeidlichen Fall ins Leere, den jeder von uns schon einmal miterlebt hat. Der Name “Perchta“ und “Lichtspielhaus” dürfte nicht nur den eingefleischten Fans von Post Black Metal ein Begriff sein. Doch nun zum WESENtlichen. Lukas hat ein Soloprojekt namens “Wesen” ins Leben gerufen und seine EP "Abwesend" halte ich hier in meinen Händen. Songwriting und Produktion der Erscheinung hat Lukas im Alleingang bestritten. Hilfe hat er sich nur beim Mastering von seinem Bruder Markus Massinger (Lichtspielhaus) geholt. Also ist es sozusagen ein Familienprojekt. 

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Rüsty Diamönds - Stormbringer

Rüsty Diamonds vier Jahre im Geschäft ist der Name vielleicht noch nicht so treffend. Denn rosten tut bei den Braunauern Yosh (Gesang, Gitarre), Alex (Bass), Flo (Schlagzeug) und Andi (Gitarre) noch lange nichts. Ganz im Gegenteil, bei ihrer zweiten EP »Stormbringer«, die am 12. 10. 2024 erschienen ist, wird direkt schonungslos darauf los gehämmert.

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September 2024

Guyod - HEART OF THY ABYSS

Die unendlichen Tiefen des Meeres in desen Dunkelheit sich zahllose gefahren verbergen? Oder ist es doch mehr die Nacht die einen sicher in den Arm nimmt? Dieses Thema haben sich die Steirer Dohrn (Gitarre), Ojin (Gesang), Rehoboth (Schlagzeug) und Daikakuji (Bass) von "Guyod" für ihr Debutalbum "HEART OF THY ABYSS" augesucht. Nach ihrer Split "Alluvial Soil" die sie  2022 zusammen mit "Lehm" veröffentlicht und die zwei Demoaufnahmen "Into the Temple of Vepaer", "Unfathomable Depths" beigesteuert haben, musste laut Aussagern der Band so schnell wie möglich ein Album her. Das Endergebnis an dem die Band etwas über ein Jahr unter Hochdruck gearbeitet hat, halte ich nun hier in meinen Händen. Beim ersten betrachten sieht man bereit wieviel Liebe in dioesem Projekt steckt. ´Das Cover stellt den Kampf zwischen Bestie und Mensch dar. Auch wenn das Album nicht so ganz als Konzeptalbum betitelt werden sollte zieht sich das Thema doch wie ein roter Faden durch alle neun Songs.

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Juli 2024

Perchta - D'Muata

Der Name Perchta ist schon lange nicht mehr aus dem Repertoire meiner Lieblingsbands wegzudenken. Darum habe ich der Veröffentlichung ihres neuen Albums »D'Muata« schon sehr ungeduldig entgegengefiebert. Der Grund, warum mein Review dann doch so spät kommt ist, dass es mir zeitlich nicht früher möglich war, dem Album die Aufmerksamkeit, die es auch verdient hat, zu schenken.

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Battlecreek - Maze of the Mind

In Bayern thrashts und das ganz gewaltig. Die etwas über 3000 Seelen Gemeinde Schnaitsee ist daran nicht ganz unbeteiligt. Dort hacken nämlich seit 2004 Nodeng (Bass), Phil (Drums), Chris (Gitarre), Berne (Vocals) von Battlecreek erbarmungslos auf ihre Instrumente ein. Diese Unnachgiebigkeit hat sich auf alle Fälle bezahlt gemacht, dabei ist nämlich nach zwei Alben und einer Demo am 11. April 2024 ihr neuestes Album »Maze Of The Mind« herausgekommen. Auf diesem Album jagt ein "Hau drauf"- Track den anderen, aber mit »The Cords of Death« und »… to the Gallows« kommen auf dem Album auch die ruhigen Töne nicht zu kurz. »Maze of Mind« ein Album, das auf jeder guten Metalparty mit im Repertoire sein sollte. Das Album bekommt von mir für den Partyfaktor und für die eindeutige Headbanggefahr 8/10 Punkten.

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Juni 2024

Senntus - Herzlfresser

„Schenk mir dein Herz.“ Ein Black Metaller mit Frühlingsgefühlen? Wohl eher nicht! Bei dieser EP geht es um einen 30-jährigen Knecht, der von 1778 bis 1784 in der Steiermark sein Unwesen trieb. Er hat in diesen Jahren sechs Frauen getötet und von zwei seiner Opfer das Herz verspeist, um diese grausame Tat etwas nobel auszudrücken. Trotz all dieser Gräueltaten hat Senntus mein Herz mit dieser EP »Herzlfresser«, die am 24. 05. 24 erschienen ist eindeutig gewonnen. Ja, vielleicht hat sich in seinen Texten bei dieser Veröffentlichung eine Art von verdrehter Romantik eingeschlichen. Das tut der dunklen Energie der Musik von »Senntus« keinen Anbruch.

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April 2024

Graufar - Scordalus

Den vier Linzer Black/Death Metallern, die sich »Graufar« nennen, ein buntes Potpourri an Musikstilen anzulasten, wäre auf alle Fälle Blasphemie. Also möchte ich mich anders ausdrücken. Wer hinter dem schwarz-weißen Cover von »Scordalus« althergebrachtes Blackmetalgedöns erwartet, ist hier wohl etwas auf dem Holzweg. Thomas Buchmeier (Bass, Hintergrundgesang), René Hinum (Schlagzeug), Gernot Graf (Gesang, Gitarre) kennen sich bereits von ihrem Vorgängerprojekt »Wegtam« und Michael Herber (Gitarre, Hintergrundgesang) ist 2021 dazu gestoßen. Und nun veröffentlichte die Band am 13. April ihren Erstling. Großzügigerweise durfte ich vorab schon mal reinhören und euch erzählen, was ihr von dem Album so erwarten könnt. Wenn man jetzt vom typischen Black Metal ausgeht, wirkt das Album sehr aufgeräumt und frei von gewohnt chaotisch untereinander geworfenen Gitarren Spielereien. Das ist wahrscheinlich dem stark thrashigen Einfluss, der meiner Meinung nach sehr hervorsticht, zu verdanken. Fließende Melodien wechseln sich mit harten Riffs ab. Wobei ich meine, im zweiten Track »Intrusive Thoughts« eine Nuance von Black & Roll entdeckt zu haben. Ich weiß selbst, wie geschwollen sich das lesen muss, aber wer das Album hört, wird mir zustimmen. Bei der bereits veröffentlichten Single »Lies« kommt mir die Spielweise beinahe etwas komödiantisch vor oder versucht die Band damit zu verdeutlichen, dass Lügen die Gesellschaft zu Marionetten macht? Dieser Titel macht auf alle Fälle sehr viel Spaß beim Hören und lädt direkt zum Tanzen ein. Insgesamt ist es ein wunderbares Stück Musik, bei dem eigentlich für jeden Metaller etwas dabei ist und absolut zu empfehlen. 

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März 2024

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