Hell over Valhalla 2024

Veröffentlicht am 7. August 2024 um 12:42

Pfunds, ein kleiner beschaulicher Ort im Tiroler "Oberen Gericht". Anlaufstelle für viele Naturliebhaber, die die Ruhe und Erholung auf dem schönen Fleckchen Erde suchen. Das ändert sich jedoch einmal im Jahr. Hunderte Freunde der guten Musik schwärmen in den Ort und folgt dem Ruf von den ortsansässigen Schwarzmetallern zum dritten Mal. Direkt neben der Dorfkirche bricht am 17. 08. 2024 die Hölle über Valhalla herein. Dieses Jahr haben Jesajah noch ein Besonderes Zuckerl für ihre Fans. Die Geschichte um Vlad den Pfähler geht in den zweiten Teil und das feiert die Band mit der Veröffentlichung der EP »Impaler II« und der Premiere des dazugehörigen Videos in einer Extended Edition. Wem Vlad der Pfähler kein Begriff ist, hier eine kurze Erklärung: Wem der Name bislang nicht untergekommen ist, der kennt ihn vielleicht unter dem Namen »Fürst der Dunkelheit« oder »Draculea«. Dieser war ein Fürst der im 15. Jahrhundert sein Unwesen in der Walachei getrieben hat und für seine grausamen Hinrichtungsarten seiner Feinde bekannt war. Vlad wird in Rumänien heute noch oft als Nationalheld im Kampf gegen die Osmanen gefeiert, wobei er in anderen Ländern als Manifestation des Bösen gilt. Möge man von Vlad halten, was man will. Er hat auf alle Fälle viele Zweige der Kultur inspiriert, sowie die Geschichte von dem Klassiker »Bramstockers Dracula« und natürlich auch Jesajah. Dieses Fest bestreiten die Pfundser natürlich nicht alleine und haben auch noch andere Bands zu sich bestellt.

Den Anfang an diesem Abend machen VEX eine bodenständige Band, bei der der Grundsatz »Work hard, play hard« ganz großgeschrieben wird. Andre Schondelmaier (Gitarre / Hauptgesang), Sebastian Maier (Schlagzeug), Andreas Prinzbach (Gitarre / Gesang) und Andreas Faber (Bass / Gesang) servieren seit 2008 eine leichte Kost aus Heavy Metal, Hardcore und einer Riesenportion Groove. Zum Dessert schneiden die Männer mit Holzfällermanier laut eigenen Aussagen ihren Kirschkuchen standesgemäß mit der Axt. Diese Worte auf ihrer Homepage haben mich bei der Recherche neugierig gemacht, also habe ich bei der Band persönlich nachgefragt, was es wohl mit Axt und Kirschtorte auf sich hat … und das war die Antwort: »Vier Charaktere, die mit ihren unterschiedlichen Geschmacksrichtungen gemeinsames erschaffen. Es ist für uns mittlerweile vollkommen natürlich geworden, dass sich dieser Stil immer wieder in unserem Songwriting wiederfindet. Manchmal bewusst, manchmal unbewusst. Oft hören wir, dass man uns ansieht, dass wir Spass daran haben, was wir machen. Dies entspricht auch völlig der Wahrheit und freut uns jedes Mal, wenn wir es schaffen, diese Leidenschaft für unser Tun auf das Publikum zu übertragen. Unsere Songs handeln vom echten Leben, was erlebt wurde und verarbeitet wurde. Keine Fantasiegeschichten, sondern Geschichten, die das Leben geschrieben hat. Es ist ein Teil unseres von uns und für keinen von uns mehr wegzudenken.« Das Repertoire der Schwarzwälder reicht von seichten unplugged Melodien bis zu messerscharfen Riffs. Ihr Ziel ist es, die Fans mit guter Laune zum Tanzen zu bringen. Das klingt auf alle Fälle nach einem guten Start. 

Wenn das Publikum dann gut aufgewärmt ist, betreten »Scion of Darkness« die Bühne. Die Metaller aus Klagenfurt geben der Partylaune einen Kick in die andere Richtung. Schlagfertiger Deathmetal mit Nuancen aus dem Blackmetal und Hardcore. Da bleibt kein Nacken verschont. Ausgelassener Pogo und wildes headgebange sind bei dem kraftvollen Sound nicht zu verhindern. Schause (Gitarre), Raphael (Gesang), Manuel (Schlagzeug), Mane (Gitarre) und David Kraßnitzer (Bass) werden das Gemäuer des Pavillons diesen Abend das erste Mal auf die Standfestigkeit prüfen und die Kondition der Zuschauer mit Sicherheit nicht schonen.

Nach einem Erfrischungsgetränk, das man nach all dem Getanze sicher nötig hat, geht es dann mit »Scalpture« weiter. Wer aber denkt, dass es hier eine Verschnaufpause gibt, dem muss ich leider widersprechen. Die Bielefelder Thorsten Pieper (Gesang), Felix Marbach (Gitarre), Tobias Aselmann (Gitarre), Niklas Neuwöhner (Bass) und Moritz Nixdorf (Schlagzeug) fahren mit Sicherheit kein Kuschelprogramm. Das verrät einem schon der Name, der laut Aussagen der Band groß und brutal klingen und einen Wiedererkennungswert haben sollte. Seit 2009 macht die Band, die als 4-Mann-Projekt gestartet und dann zu einer 5-Mann-Band heranwuchs, genau die Musik, die der Name auch verdient hat. Doch sind die Werke der Band nicht nur sinnloses Geknüpple. Die meisten Texte befassen sich mit Krieg und wie nachhaltig dieser die Gesellschaft beeinflusst. Das Wissen darüber holt sich der Sänger Thorsten Pieper aus der Fachliteratur während seines Geschichtsstudiums.

Das grande Finale bestreiten die Besucher dann mit der heimischen Blackened Deathmetal Crew Jesajah und ihrer Geschichte zu Vlad dem Pfähler. Die Spannung, was die ambitionierten Musiker dort vorstellen werden, steigt und alle fiebern gemeinsam auf die Premiere hin. Dass die fünf düsteren Gestalten nicht nur ihr Handwerk verstehen, sondern auch ein gutes Händchen für Bühnendeko und Show haben, stellten sie bereits in den vorhergehenden Jahren bei ihren Auftritten unter Beweis. 

Neben all der exzessiven Klangeskunst kommt auch die Körperkunst nicht zu kurz. Richie von Divine Line Tattoo bringt am Hell over Vahalla auch odentlich Farbe ins Spiel und unter die Haut.

Auch dieses Jahr wird das Hell over Valhalla wieder ein Fest, bei dem sogar die Engel nicht widerstehen können und ausgelassen mitfeiern werden, bis die Idylle wieder ins Dorf zurückkehrt.

 

In diesem Sinne

Cheerz

Der Baer 🤘🏻🐻🤘🏻

Wenn du weiterhin nichts mehr verpassen willst, folge mir auf

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.

Erstelle deine eigene Website mit Webador