“Feeding The Wolves” aus Innsbruck ist mit Sicherheit eine der bekanntesten Metalcore Bands in der österreichischen Szene. Und das nicht zu unrecht, unbändiger Hunger, brachiale Aggressionen in Begleitung von poppunkartigen, melodischen Clearparts und ein Weckruf, nicht alles einfach so hinzunehmen, ist das was uns die vier sympathischen Hobbymusiker auftischen. Ich hatte über "Feeding the Wolves" schon mal in einem Konzertbericht geschrieben und ich bin mir sicher, dass sich an der Fähigkeit der Jungs ihr Livepublikum mit dieser unbändigen Energie mitzureißen nichts geändert hat, deswegen konzentrieren wir uns hier erstmal auf die Fakten. Den ersten Versuch eine Band zu gründen haben Andreas Misslinger (ehemaliger Schlagzeuger) und Dimitry Sima (Gitarrist & Clear Voice) bereits 2015 gestartet, bis zur vollständigen Besetzung mit Patrick Carey (Gesang) und Benjamin Höllwarth (Bass) dauerte es allerdings 2 Jahre, dafür ging es dann am 17. Februar 2018 mit der EP “Shallow” direkt energiegeladen und laut los. Sechs gehaltvolle Tracks, die einem so richtig einheizen. Ich höre beim Schreiben meiner Atikel, für ein besseres Einfühlungsvermögen, nebenbei immer die Musik der jeweiligen Band und es fällt mir gerade echt schwer, mich auf dem Stuhl zu halten und konzentriert weiterzuarbeiten anstatt headbangend, mit mir selbst moshend durch meine Bärenhöhle zu stürmen. 2020 kam dann Dominik Hittinger und ersetzte Andreas Misslinger am Schlagzeug. Im selben Jahr noch, machte sich die Selfmade-Truppe, die ihre Musik selbst aufnimmt, mastert und auch vertreibt, an das Debütalbum "Antagonist", das im Dezember 2021 erschien. Dieses Album ist vollgepackt mit melodischer Dramatik und genau in der selben Gangart wie wir es von der EP gewohnt waren. So let the Party never end… Für ein Paar direktere Hintergründe, Facts und News hat sich Timmy von der Band bereit erklärt mir ein paar Fragen zu beantworten:
Mb: Messt ihr eurem Namen eine bestimmte Bedeutung zu?
T: Man könnte da einiges rein interpretieren. Wir sprechen in unseren Songs gern politische bzw. gesellschaftliche Themen an. Die Schere zwischen Arm und Reich ist ein Thema, das uns viel beschäftigt. Die oberen 3 % könnte man als die Wölfe ansehen, währenddessen sind alle anderen in einem System gefangen, um diese Oberschicht zu füttern… aber in Wahrheit hatte Alex, unser alter Sänger, 2015 eine Liste von Namen vorbereitet. Wir haben dann einfach das genommen, was für uns am Besten klang. Und so fiel die Entscheidung auf "Feeding The Wolves".
Mb: Ihr habt in einem Interview dem Stormbringer gegenüber mal erwähnt, dass ihr mit eurer Musik die Leute wachrütteln wollt. Was ist die Message die ihr dabei verfolgt?
T: Uns beschäftigen Themen wie Ungerechtigkeit, Hunger und Krieg. Dinge die uns den Schlaf rauben und uns wütend machen. Musik ist ein super Mittel um diese Gefühle und Gedanken zu kanalisieren. Ich glaube, dass viele Menschen diese Ängste und Sorgen teilen und unsere Songs hoffentlich auch als Ventil benutzen können.
Mb: Ihr erledigt ja alles in Eigenregie, wie war das Gefühl es endlich geschafft zu haben und nach drei Jahren Bandgeschichte endlich die erste fertige EP in den Händen zu halten?
T: Damals wussten wir eigentlich noch kaum etwas über das Produzieren einer CD. Wir hatten Glück, bei Chris von 48nord.audio zu landen, der unsere Unerfahrenheit ausgleichen konnte. Die EP höre ich heute noch gerne, auch wenn ich mittlerweile einiges an den Songstrukturen ändern würde. Beim Album haben wir uns dann mehr externe Hilfe ins Boot geholt. Uns ist aber wichtig, weiterhin unsere eigene Vision zu verfolgen.
Mb: Wer ist der kreative Kopf hinter eurer Musik oder schreibt ihr eure Songs zusammen?
T: Wir sind eine ziemlich demokratische Band. Jeder bringt Ideen mit, die gemeinsam ausgearbeitet werden. Das ist nicht der schnellste Prozess, aber so kann sich im Idealfall jeder zu 100 % mit dem Material identifizieren.
Mb: Was war euer grösster Moment als Band?
T: Wir lieben es einfach live zu spielen! Daher so ziemlich jeder Gig, bei dem es viele verschwitzte Shirts und anständige Moshpits gab.
Mb: Euer Debütalbum ist jetzt etwas über ein Jahr alt. Steht bereits ein neues Projekt an, oder müssen wir uns darauf noch etwas gedulden?
T: Unser produktiver Output hat aus verschiedenen Gründen in letzter Zeit ziemlich gelitten, so ehrlich muss ich sein. Wenn alles gut geht, wird aber im ersten Halbjahr 2023 noch was kommen!
Mb: Was ist der Plan von "Feeding the Wolves"? Wo sind eure Ziele?
T: Wir wollen einfach eine gute Zeit mit Freunden haben und Musik, auf die wir stolz sein können, machen!
Starke Worte Timmy… auf das was “Feeding the Wolves” bis jetzt geschafft haben, können sie eindeutig stolz sein. Meine Empfehlung an euch, hört die Band nicht nur an sondern gebt euch die Truppe auch mal live. Ausser ihr steht nicht auf energiegeladene Konzerte die so richtig Spass machen. dann bleibt lieber zu Hause hinter Omas Ofenbank und trinkt Kamillentee…. in diesem Sinne.
Cheerz
Euer Baer
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